Humulus lupulus
ein Kunstwerk von Andrea Wolfensberger | 2023

30 Hopfenpflanzen, 30 Sandsäcke, 180m Bambusstangen, 2100l Erde, Wasser
Werk 12, Werksviertel-Mitte München

Installation in situ im Rahmen des interdisziplinären Projekts »Immersive Urban Food Landscapes« in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut und dem Werksviertel Mitte Kunst.

 

Humulus lupulus entstand im Rahmen des Forschungsprojektes «Immersive Urban Food Landscapes» des Fraunhofer Institutes Stuttgart und München. Diese Arbeit nimmt Bezug auf das erste Szenario der urbanen Landwirtschaft, in dem die Menschen in Kooperationen arbeiten und brach liegende Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln nutzen.

Mittels Fassadenbegrünung mit Hopfen wird das Gesicht wie das Klima des Werkes 12 des Werksviertel-Mitte in den Sommermonaten stark verändert. 30 Hopfenpflanzen werden den Fenstern vorgelagert die Fassade schliessen. Dies hat zur Folge, dass die Aussicht eingeschränkt wird und dass es dunkler wird in den Räumen. Dadurch wird aber auch das Klima kühler und die Luftfeuchtigkeit bleibt angenehm ausgeglichen. Zudem gibt es die Hoffnung, dass mehr Vögel in dieses Quartier zurückkommen werden und die Biodiversität zunimmt.

Hopfen ist eine schnell wachsende Pflanze und kann bis zu 10m hoch werden, die Stockwerke dieses Gebäudes betragen über 5m Höhe. Im Herbst werden die Dolden geerntet und von der werkseigenen Brauerei zu Bier verarbeitet. Im Winter werden die Pflanzen zurückgeschnitten und der Blick wird wieder frei. Es handelt sich hier also um einen saisonalen Eingriff.

Pflanzen brauchen trotz neuster Technologien Pflege. Die Hopfen müssen immer wieder aufgebunden werden und die Bewässerung muss stimmen. Es braucht Menschen, die sich dafür einsetzen. Das Ziel wäre Patenschaften zu organisieren, die untereinander die Pflege abstimmen. Es braucht soziale Netzwerke vor Ort.

Es wird sich zeigen, wie die Ernte ausfallen und für wie viele Liter Bier der Hopfen reichen wird. Schön wäre das nötige Gerstenfeld auf den Dächern ebenfalls vor Ort zu haben, um tatsächlich werkeigenes Bier herstellen zu können und dadurch die Transportwege einzusparen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufnahmen Installation Juli 2023