Urban Art in Urban Space: »raumgreifen«

Das Areal „Werksviertel“ am Münchener Ostbahnhof – ehemalig das Gelände der Firma »Pfanni« im Münchner Osten, ab 1996 legendäres Party-Areal »Kunstpark Ost« und von 2003 – 2016 die »Kultfabrik« – wird seit 2012 städtebaulich erschlossen (Baubeginn 2017) und ist noch längst nicht fertig gestellt. Das Viertel ist einer hohen Dynamik ausgesetzt. Anhaltende Planungs- und Bauarbeiten, An- und Auslieferung von Waren und Lebensmitteln an den ansässigen Einzel- und Großhandel, Gastronomie und Läden ziehen Laufkundschaft an, Berufstätige und neugierige Flaneure teilen sich das in Transformation befindliche Viertel. Neben fertiggestellten Bauwerken künden große Bauflächen, zahlreiche Rohbauten, Pop-Up Stores und Umnutzungen von einer herannahenden, bestmöglichen Zukunft. Oder, wie es auf der Webseite des Werkviertels heißt, einer ›beispielhaften Symbiose mit der Umgebung und seinen Nutzern‹ (https://werksviertel.de/, 17.8.2021, 14:00 Uhr).
Solche Prognosen, die die komplexe Umsetzung städtebaulicher Planung gewöhnlich begleiten, stellen eine ökonomisierte Lösung vor, in dem Nutzer:innen ihre Bedürfnisse befriedigt sehen sollen. Deutlich sichtbar stellt das Quartier gerade einen Zwischenraum und -Zeit dar, zwischen Mach- und Wünschbarkeit, bis die geplante Nachverdichtung, Funktions- und Nutzungsmischung zum Tragen kommt. Inmitten dieses beispiellosen Bau- und Stadtentwicklungskonzepts hat sich 2016 die whitebox Kultur gGmbH als Kunst- und Kulturzentrum, Atelierhaus und Fördereinrichtung für bildende Künstler*innen gegründet. Unter dem Titel „Werksviertel-Mitte Kunst“ öffnet sich das Konzept ins Gelände, verortet sich lose im wachsenden Werksviertel. Wichtiger Schwerpunkt dabei ist seit der Gründung das Thema „Mensch und Raum“. Dabei geht es um die Beziehung(en) zwischen Individuum und (öffentlichem) urbanem Raum, um die Abgrenzung verschiedener räumlicher Sphären und die Auflösung der Kategorien Privatsphäre und Öffentlichkeit und darum, den Begriff der Urbanität aus unterschiedlichen
Perspektiven zu reflektieren, mit neuen künstlerischen Positionen beziehen und für ein Publikum erlebbar zu machen.

raumgreifen lädt Künstler*innen dazu ein, sich den Prozessen und Kräften der momentanen Quartierstopologie auszusetzen, und das Werksviertel-Mitte als Labor und Projektionsfläche ihrer eigenen künstlerischen Praxis zu nutzen. Das Gelände, in dem diese Auseinandersetzung stattfinden kann, besteht aus zahlreichen Freiflächen im Stadtviertel, auch Innenräume wie Treppenhäuser, Fahrstühle und Büros sind bespielbar. Die Wahl der Räume und Flächen muss nicht offensichtlich erfolgen und liegt im Ermessen der Künstler*in. Ob versteckt, nicht offensichtlich, überraschend, disruptiv, provokativ, humorvoll oder in-your-face obliegt der Strategie der Künstler*in. Die Ausstellungsvermittlung und die Besucherführung erfolgt durch digitale und interaktive Materialien wie Videos und Hörführungen, die über werksviertel-kunst.de abrufbar sind.

Kurator:innen:

Angela Stauber  | Tomaz Kramberger  | Martina Taubenberger

Künstler:innen:

Brad Downey  | Henrik Schrat  | Benjamin Jantzen  | Gretta Louw  | Miriam Ferstl  | Nena Čermák  | Gregor Passens  | Emanuel Fanslau  | Barbara Herold   | Oliver Westerbarkey  | Aldo Giannotti  | Robert Barta  | Tomaz Kramberger | Julia Bünnagel

• Vernissage am 15. Oktober um 19 Uhr, Treffpunkt Container-Collective (Atelierstraße 4)
• Lange Nacht der Münchner Museen am 16. Oktober ab 18 Uhr, Treffpunkt Container-Collective (Atelierstraße 4)
• „Lesung – Das Unverfügbare“ am 30.Oktober um 18 Uhr im Gastatelier

Führung durch die Ausstellung auf Anfrage (office@werksviertel-kunst.de)

Ab jetzt sind die T-Shirts und Pullis zum Kunstwerk „Das Unverfügbar“ erhältlich.

Diese gibt es in den Größen M, L und XL.

T-Shirts für 40 €

Sweatshirts für 60 €

Bei Interesse meldet Euch bei der Künstlerin Miriam Ferstl info@miriamferstl.com

Die Ausstellung ist auch Teil der Langen Nacht der Münchner Museen, die am 16. Oktober in ganz München und natürlich auch im Werksviertel-Mitte stattfindet.

Samstag, 16. Oktober

ab 18:00 Uhr zur jeder vollen Stunde bis 24 Uhr

Treffpunkt: Container Collective, Atelierstraße 4