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Konzept – Raum für Entfaltung

Kunst und Kultur sind dem Werksviertel-Mitte ins Fundament eingeschrieben. Ein lebendiger Teil dieser Gelände-DNA ist die whiteBOX. Fünf Jahre lang hat sie sich unter der künstlerischen Leitung von Martina Taubenberger, dem Publikum – nicht nur hier in München und Deutschland, sondern auch international – als sehr eigenwilliges, mutiges und offenes Kunst- und Kulturzentrum gezeigt. Die whiteBOX war kein Museum. Sie war aber auch nicht nur Treffpunkt für KünstlerInnen, AnwohnerInnen des Werksviertels, kulturinteressierten BesucherInnen, MedienvertreterInnen aus der ganzen Stadt und darüber hinaus, sondern sie war Plattform und Bühne für herausragende junge Initiativen, Projekte, Konzepte und Ideen aus aller Welt.

Die whiteBOX präsentierte kreative zeitgenössische Formate abseits des Gewohnten und Gewöhnlichen. Diese Mission war in ihrer Vielfalt und in ihrem hohen Anspruch an künstlerische Qualität besonders während des von der whiteBOX initiierten und durchgeführten Festivals „Out Of The Box“ zu erkennen und zu erleben. Außerdem bewies „Out Of The Box“, wie gut künstlerische Formate auch ohne einen eigenen Raum und eine durchgängige Organisationseinheit funktionieren können. Die Pandemie, unter der die Kulturschaffenden ganz besonders leiden, hat diesen Aspekt verstärkt und deutlicher an die Oberfläche des Alltags eines Betriebs wie die whiteBOX gebracht. Dauerhafte Kosten für Verwaltung sind häufig hinderlich für das Künstlerische und dessen oftmals bescheidenes Budget, ganz besonders in Krisenzeiten, wenn „live“-Veranstaltungen und Ausstellungen nicht stattfinden können. Auch das Team der whiteBOX musste feststellen, wie belastend feste Infrastrukturen werden können, wenn sie nicht mehr in Zusammenhang mit inhaltlicher Arbeit stehen. Und so traf die Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der whiteBOX im Jubiläumsjahr eine radikale Entscheidung.

„Wir gehen einen neuen Schritt“, so Martina Taubenberger. „Wir lösen uns administrativ von unseren Räumlichkeiten – Büro, Gastatelier, Ausstellungsraum und Flure – und orientieren uns ab sofort und für die Zukunft noch intensiver an unserem Motto „Raum für Entfaltung“. Das bedeutet für uns und unsere Arbeit mehr Freiraum und größere Freiheit.“ Das Konzept der whiteBOX öffnet sich weiter ins Gelände, verortet sich lose im wachsenden Werksviertel, wo z.B. gerade jetzt das Container Collective neu ausgeschrieben worden ist. Taubenberger will sich künftig noch intensiver und noch vielfältiger als jemals zuvor mit den Themen Kunst und Stadtraum(-entwicklung), Kunst und Öffentlicher Raum, Kunst und Gesellschaft, Kunst und Digitales beschäftigen. Wichtiger Schwerpunkt dabei ist seit der Gründung der whiteBOX das Thema „Mensch und Raum“: „Wir werden diesen für das heutige urbane Leben und seinen täglichen Herausforderungen so wichtigen Begriff aus unterschiedlichen Perspektiven reflektieren und mit neuen künstlerischen Positionen beziehen und für das Publikum erlebbar machen. Darauf freuen wir uns!“

Die sprichwörtliche BOX kann sich künftig also überall öffnen – im Stadtraum, im rein digitalen Raum, im privaten oder gewerblichen Raum. „Der Gedanke, uns nicht an konkrete Räume zu heften, sondern an Themen und Diskurse, war eigentlich immer schon als Versprechen im Konzept der whiteBOX angelegt“, so Taubenberger, „die jetzige Entwicklung ist daher letztlich auch der logische nächste Schritt.“ Dies gilt in umso stärkerem Maße als das Werksviertel-Mitte stetig wächst und damit auch die Spielräume und Plattformen – wie auch die Herausforderung, immer weiter und neu nach Freiräumen zu suchen. „Unser dramaturgisches Leitbild ist der Zwischenraum. Diesen Zustand des Liquiden, Suchenden gilt es zu erhalten und zu beschützen.“

Die whiteBOX meint es ernst mit ihrem Vorhaben und gibt nicht nur den gleichnamigen Raum auf, sondern auch den davon abgeleiteten Namen. Unter dem neuen Titel „Werksviertel-Mitte Kunst“ sollen künftig weiterhin Ausstellungen, interdisziplinäre Projekte, Installationen und Künstlerresidenzen stattfinden. Auch, aber eben nicht nur in dem Ausstellungsraum im WERK 3, der dann weiterhin whiteBOX heißen wird.

Die whiteBOX-Ateliergemeinschaft bleibt bestehen, und die gemeinnützige GmbH, die auch weiterhin Trägerin der künstlerischen Projekte und Aktivitäten ist, fördert auch in Zukunft die Künstlerinnen und Künstler durch Atelierstipendien, die an die Anmietung der Arbeitsräume im Werksviertel-Mitte gekoppelt sind. „Für unsere Künstlerinnen und Künstler ändert sich dadurch nichts.“, betont Taubenberger, „außer, dass wir uns künftig etwas gezielter zum Austausch verabreden müssen.“

Im Werksviertel-Mitte wird Kunst gelebt – jeden Tag.

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